Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 28.11.2022, 20:21   #25
sixty6
Benutzer
 
Registriert seit: 11/2014
Beiträge: 3.163
Standard

Zitat:
Zitat von cor Beitrag anzeigen
Meines Erachtens werden diese Aussagen immer mehr obsolet.

Bis vor kurzem war ich auch noch dieser Meinung, aber Fakt ist, dass die Grenzen zunehmend verschwimmen. Ich bin auch immer Matten (Sonics) geflogen im untersten Bereich und war bis letztes Jahr noch total überzeugt, dass die Matten in dem Bereich unschlagbar sind. Mittlerweile habe ich einen DLAB und alle Matten verkauft. Der Kauper Nerio ist sehr ähnlich. Diese neuen Tubes bleiben mittlerweile bei 4-5 Knoten oben, haben ähnlich viel Power und drehen dazu auch noch viel besser als jede Matte. Dazu kommt Hangtime satt und sie springen sich vor allem viel einfacher als jede Matte.

Die einzigen Matten, die jetzt wirklich eindeutig noch mehr Lowend bieten sind mittlerweile die Single Skins (bzw. die Hybrids von FS und Gin). Die gehen noch früher los, bleiben länger oben und relaunchen vor allem besser. Der einzige Grund, warum ich die nicht fahre ist die fehlende Sprungperformance.

Meines Erachtens wird es im Freeride/Freeride high performance Bereich auf dem Wasser immer schwieriger, überhaupt eine Matte zu rechtfertigen. Die Vorteile gegenüber neuen Tubes schmelzen regelrecht dahin momentan.
So, da simmer als wieder beim Vergleich der Systeme...

Ich teile Deine Einschätzungen nicht.
In der Praxis bin ich mit meinen Sonics und Speeds bei Leichtwind nachwievor allein auf weiter Flur.
Ja, die Foiler... die können alles besser, und fahren mit kleinsten tubes besser Höhe als ich das jemals mit dem TT tun werde. Trotzdem, es gibt Leute, die wollen kein Foilboard. Ih gehöre zu diesen. Und daher nutzt mir das garnichts wenn man sagt, mit Foil und Tube kommt man ganausofrüh los wie einer mit TT und Matte...
Also, bleiben wir mal wie der Thread-Ersteller beim Twintipp, denn dafür hatte Kitetrude ja gefragt...

Ich will aber Kitetrude nicht von Matten überzeugen, denn ich denke, dass für sie ein Tube gesetzt ist.

Nachfolgend aber dennoch mal ein paar Facts.
Wenn mein Kumpel mit Door und 12er Switchblade noch gurgelnd herumkurbelt und nichtmal an Höhehalten denken kann geschweige den Höhelaufen (wir sind gleich schwer), bin ich mit einem 9er Speed und kleinerem Twintip schon am Fahren und mache Sprungtricks in der unteren Etage... Gut, der SB ist kein DLAb, aber eben alles andere als ein Spätzünder...
Die neuen leichtesten Tubes sind zweifelsfrei besser geworden und fliegen noch früher. Aber die neuen Matten mit den neueren leichteren Tüchern auch.
Und noch eins, wenn man dann nach nach vielen Einsätzen einen in die Jahre gekommenen Sonic gegen einen taufrischen DLab fliegt, dann erscheint alles erstmal rosarot... Das glaub ich gerne. Aber taufrischer Sonic3 vs taufrischer Dlab, und größenbereinigt, sieht das vermutlich ganz anders aus...
Und in 5 Jahren wird der D-Lab eben auch nicht mehr so fliegen, wie er heute out of the box fliegt, falls er dieses Alter überhaupt jemals erlebt...

Gehen wir mal in die Praxis:

Zwei in der Leistung vergleichbare Kites:
13er Juice Dlab und 11er Sonic3:

Preis:
3000€ vs 2259€

Gewicht:
2,7kg vs 2,25kg

Leistung bei identischem Wind:
Höhelaufen, Sprunghöhe, Hangtime gehen an den Sonic

Enges Drehen:
Geht an den Dlab

Handhabung und Haltbarkeit:
Sonic: keine Pumpe, Keine Undichtigkeitsprobleme, leichter und kleiner auf Reisen. Nachweislich sehr langlebig. Alleine startbar ohne den Kite zu verschleißen.
DLab: Wie jeder Tube mit Pumpe und Bladdern... die Langzeithaltbarkeit muss sich erst erweisen.

Einsatz Schnee/Land:
Sonic vorne, da robuster

Unterste Fluggrenze:
Sonic: Hängt vom Können ab - 2kn bei guten Leuten, 4kn bei Grobies
Dlab: Indiotensicher(er) - vermutlich irgendwas ab 4kn

Unterste Relaunchgrenze Wasser:
Sonic 11 ca 5-6kn
Dlab 13 7-8kn (?)

Spaßfaktor bei 75Kg/10kn:
Am meisten Spaß hat vermutlich der, der bei so wenig Wind am ehesten fahren kann. Fahren ist eine Sache, Höhehalten und Springen sind weitere Eigenschaften, und eben auch der Relaunch. Und da sehe ich überall den Sonic vorne.
Die besseren Dreheigenschaften kommen zudem bei unteren 10kn nur insofern zum Tragen, als dass man den Kite schneller sinusen kann und somit Leistungsdefizite etwas aufholt.

Ohne es mir schönreden zu wollen - alle Aspekte zusammen betrachtet, würde ich bei eindeutig den Sonic vorziehen, selbst bei gleichem Preis... Aber ich gestehe ein, dass ich mich an dieses kraftvollere runde Flugbild und diese (für mich) ästheteischere Form so sehr gewöhnt habe, dass ich jedesmal unendlich enttäuscht bin, wenn ich so einen flattrigen gedrungenen Tube- "Zwuck" an den Leinen habe... Die sehen von unten betrachtet einfach aus wie ein Ei - null Ästhetik... Aber gut, das ist Geschmacksache.

Mich interessiert die höhere Leistung und die Einfachheit/Robustheit, und die ist nachwievor unangefochten besser bei den Matten. Woher soll's denn auch kommen!? Der Dlab ist troz altraleichtbauweise immernoch schwerer als ein Sonic in "schwerer" Bauweise und die AR ist beim Sonic eher bei nem Segelflieger... Das kann die höhere Agilität des D-Labs dann auch nicht kompensieren.

hatte ich noch vergessen:
Das Flugbild:
Wer mal einen 11er Sonic am Haken hatte, wo die bar und alles perfekt eingestellt ist (das ist sehr wichtig), der wird mit einem präzisen kraftvollem runden und schnellen flugbild belohnt, das Seinesgleichen sucht. es fühlt sich im vergleich zu nem Tube an, als würde man ein bischen die Luft zerschneiden Ein Traum und ein völlig anderes Feeling, was mich jedesmal wieder aufs neue fasziniert, wenn ich von anderen Kites komme. Und das fehlt mir bei den Tubes gänzlich. Aber dazu bedarf es halt doch auch etwas der mattenkenntnis, die Trude vermutlich nicht aufweist. Von daher ist der Tube erstmal ne sicherere Bank. Wer allerdings nie mal was wagt, der wird halt auch wie "belohnt"...


Geändert von sixty6 (28.11.2022 um 20:35 Uhr)
sixty6 ist offline   Mit Zitat antworten