Zitat:
Zitat von Jan:)!
Die meisten Arbeits- und Enegergieintensiven Prozesse sind ins Ausland ausgelagert.
Es ist ja nicht nur wie bei dem Beispiel oben.
Auch in dem Hauptexportgut KFZ sind die Prozesse mit hohem CO² Ausstoss im Ausland.
In Deutschland verbleiben mit Vermarktung, Entwicklung und Endmontage die Prozesse, die wenig CO² intensiv sind.
Und die Wertschöpfung bleibt dabei zum grössten Teil in Deutschland.
Ich frage mich, wie du darauf kommst, dass das wenig am Gesamtbild ändern würde?
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Auch die deutsche Industrie ist ja keine carbon-light High-tech-Oase, sondern sie hat ebenfalls (noch) einen ordentlichen Anteil grosser, energieintensiver Sektoren mit relativ niedriger Wertschöpfung: Chemie/Kunststoffe, Stahl/Metalle, Ölverarbeitung, Baustoffe/Glas, Papier/Verpackungen – machen ca. 75% des industriellen Energieverbrauchs bei ca. 20% der Bruttowertschöpfung aus.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Br...-branchen.html
Dies ist ja auch ein Grund dafür, dass D im europäischen Vergleich relativ schlecht dasteht, was CO2-Ausstoss betrifft - neben unserer eigenwilligen Energiepolitik.
Und auch die Automobilbranche lebt, was die Inlandsproduktion betrifft, zu einem guten Teil von derartiger Zulieferung aus dem Inland: Umformteile, Drehteile, Fahrzeugfedern – inklusive Herstellung des verwendeten Stahls, grosse Kunststoffspritzgussteile, Gummiteile/Reifen, etc. werden zu relevanten Teilen hier in D hergestellt. Vieles davon will man ja auch nicht weit transportieren.
Betreffend die Auslandsproduktion deutscher Hersteller ist dein Punkt (Transfer von Wertschöpfung von China nach D ohne hier die CO2-Last zu erhöhen) ganz sicher relevant. Ich denke aber, von der Grössenordnung begrenzt auf ganz grob ca. 10-15% des Umsatzes dieser Unternehmen (Annahme: der gesamte Unternehmensgewinn (EBIT) zuzüglich sämtlicher Kosten für Zentralfunktionen in D wird anteilig auf das Produktionsvolumen im Inland bzw. Ausland umgelegt; die nach D verschobene Wertschöpfung entspricht dann dem auf die Auslandsproduktion entfallenden Anteil davon). Die eigentliche Produktionswertschöpfung verbleibt ja in den Herstellungsländern. Bei hochmargigen Produkten (=> Apple) sähe diese Rechnung natürlich deutlich anders aus.
Letzlich: Deutschland exportiert ja fast so viel nach China, wie es von dort importiert – und auch davon ist vieles nicht gerade CO2-neutral hier produziert worden:
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Art...erk-china.html
Zitat:
Die deutschen Exporte nach China betrugen 95,9 Milliarden Euro. Deutsche Hauptexportgüter waren vor allem Maschinen, Kfz- und Kfz-Teile, Elektrotechnik und Chemie.
…
Die deutschen Importe aus China betrugen 2020 116,3 Milliarden Euro
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Ich denke, der miese Carbon-Footprint von China gemessen an der Wirtschaftsleistung liegt nur zu einem kleineren Teil darin begründet, dass der Westen seine energieintensive Wertschöpfung dorthin auslagert; dafür reichen schon die 20% Exportanteil im GDP Chinas kaum aus. Wenn man Ursachenforschung betreiben möchte, müsste man m.E. bei dem dortigen monströsen Bau-/Immobiliensektor anfangen zu suchen – grob 30% vom GDP inkl. Zulieferung und sicher weit überdurchschnittlich CO2-intensiv (Zement, Stahl, etc.).