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Alt 15.11.2022, 12:26   #881
Freiheit-Demokratie
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Standard Divide et impera

Hallo hier ist ein alter Bekannter zurück im Forum (Kiteschlampe, für diejenigen, die mich noch kennen, inzwischen etwas älter).

However, am 24.02.22 erreichte mich die Nachricht des Einmarsches (dieser war abzusehen). Ich denke, JEDER auch hier im Forum war nicht nur geschockt vom Einmarsch selbst, sondern auch von der Drohung Putins, dass jeder, der sich einmischt mit Repressalien rechnen muss, die er noch nicht erlebt hat. Wir haben das als Drohung mit Atomwaffen verstanden, meine Freunde in Moskau, mit denen ich bis vor kurzem in Verbindung stand sagten mir, dass die Russen selbst, bzw. diejenigen, die wussten, was dort vorgeht, das dies keine Atomdrohung gewesen sei. Diese Einstellung hat sich im Sommer geändert und auch die russische Bevölkerung weiß inzwischen, dass Putin mit Atom droht. Diese Drohungen verstärken sich nun und allein die ständige Wiederholung der anderen G20 Wirtschaftsmächte, Atombomben seien tabu, deuten darauf hin, dass diese Drohung zumindest als real zu betrachten ist.

Wie auch immer, ich war dermaßen geschockt, dass ich erst mal zu Freunden ins Kleinwalsertal gefahren bin, dieser Freund ist ein Videoproduzent und wir haben ein Video im Netz verbreitet, welches diesen Angriffskrieg verurteilt. In der Vergangenheit habe ich "nur" gespendet, wenn irgendwas auf der Welt passiert ist aber hier hatte ich das Gefühl und den Drang, selbst etwas zu tun. So gründete ich den mildtätigen, humanitären Verein "Freiheit-Demokratie" und organisierte zum 06.03.2022 die erste Hilfslieferung in die Ukraine mit Lebensmitteln, Kleidung usw.

Kurze Erklärung:
Ich bin in Freiheit und ohne (nahen) Krieg aufgewachsen. Natürlich gibt es auf der Welt viel Krieg, viel Leid doch das war irgendwie weit weg und Geldspenden beruhigten das Gewissen. Wer meine Posts z.B. im Corona Thread gelesen hat, hat bemerkt, dass der Freiheitsgedanke bei mir höher angesiedelt ist, als das Leben selbst. Ohne Freiheit und Selbstbestimmung würde ich mit meinem Leben dafür kämpfen. Unsere Vorfahren taten dies und schenkten uns die Freiheit. Daher war für mich klar, dass ich persönlich mit drin hänge und mich einbringen muss.

Im TV sah ich wie die Menschen aus der Ukraine flohen, zumeist über die polnische Grenze. Eine Ukrainerin mit Kind sagte im Interview, sie sei über 100km mit Ihrer Tochter an der Hand zur Grenze gelaufen. In dem Moment war klar: Ich muss da rein, an der Grenze selbst gibt es genug Hilfe, etwas zu Essen, Medikamente, ein Lager usw. Ich beschloss über Ungarn die Grenze Beregsurany nach Berehowe, Mukatschewe bis Lwiw zu passieren und auf diesem Weg den Menschen auf dem Weg zur Grenze zu helfen. Ich hatte Kontakt zu mehreren Guides in DE, mit denen ich über SMS und Telefon (Internet gab's nicht) in Verbindung stand. In der Nacht (es gab noch keine Ausgangssperren) ca. 100km vor Lwiw auf der E471 kamen die Raketen und ich bekam Panik. Ich erhielt die Info: Raus da!

Also kehrte ich um und fing an, die Menschen auf dem Weg zur Grenze zu versorgen. Innerhalb der Ukraine kilometerlange Autostaus und Menschenketten. Die Malteser Berehowe hatten nichts mehr zu verteilen und ich versorgte die auch mit.

Was ich alles gesehen habe muss ich hier nicht schreiben. Es ist unvorstellbar, was diese Menschen aushalten, ehrlich.

Wenn man sich vor Ort informiert und bemerkt, was da eigentlich abgeht, warum z.B. viele Geflüchtete wieder zurück gehen, welche Mechanismen da wirken, sieht vieles anders aus. Das ist der Grund warum wir helfen. Mittlerweile hat mein Verein über 30 Mitglieder, wir sind eine mildtätige Körperschaft, dürfen Spendenquittungen ausstellen. Mittlerweile war ich mehrmals in der Ukraine, zuletzt in Irpin, Butscha und Kiew.

Am 22. geht's mit 4,2 Tonnen Hilfsgüter nach Mukatschewe, dort wird verteilt an die Malteser, Babtistenkirche Butscha und an die evangelische Freikirche. Die verteilen das dann an die Menschen, die es am Nötigsten haben.

Mitte Dezember, wenn die Raketen weniger werden, fahren wir über Kiew Richtung Odessa die E95 runter und verteilen dort Weihnachtsgeschenke (Info darüber auf der Webseite).

Ich werde hier nichts politisches schreiben, wer was wissen möchte kann mich kontaktieren.

Warum schreibe ich das hier rein? Ob mein Arsch auf dem Sofa sitzt, Chips futtert und Bier trinkt oder Du mitten in der Nacht während der Ausgangssperre in Buscha Sprit suchst, um wieder raus zu kommen, verändert die Sichtweise. Deshalb sollen alle mal darüber nachdenken, was Krieg ist, welche Auswirkungen er hat und vor allem: Wann hat man selbst das letzte tatsächliche Todesangst gehabt und was macht das mit Dir? Dann relativieren sich einige Antworten, auch hier im Thread.

Zweitens brauchen wir auch Hilfe, Spenden und Sachspenden. Ich selber bitte NIE um Geld, das soll von den Menschen selbst kommen. ich bitte um Sachspenden:

Alte abgelaufene Verbandspäckchen aus dem Auto
Notstromaggregate
Gaskocher/ Gaskartuschen
Solar/ Kurbeltaschenlampen
Haltbare Lebensmittel, Dosenfleisch, Salami usw.


Mehr dazu auf unserer Webseite: Freiheit-Demokratie.de

Da gibts auch Bilder von unseren Einsätzen, Videos uns mehr.

Peace Chris
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