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-   -   Reo V5 - löst nach durchkentern nicht aus? (https://oaseforum.de/showthread.php?t=178218)

Marc66 30.05.2020 11:46

Reo V5 - löst nach durchkentern nicht aus?
 
Hab das erste mal meinen 12er Reo V5 ausgeführt (recht böig, irgendwas zwischen ca. 5-18 Knoten gemäss offizieller Messung, mal ist man bei 80 Kilo und 135er Bidi gut im Gleiten gewesen, mal stand der Schirm mit etwas Glück gerade noch so am Himmel während man auf mehr Wind zum Starten warten musste).

Leider ist der Schirm in einer Bö gestallt (alle Leinen mit einem Mal Total drucklos) und ist am Windfensterrand runtergefallen. Dabei hat er sich verdreht und ist auf dem Wasser beim Aufblasen mit dem Tipp durchs y geschlüpft, somit Leinen hinten und Vorne "verdreht".

Erste Lektion: der Schirm zieht - und zwar enorm, wenn er auf der Fronttube direkt im Windfenster liegt. Reagiert dafür quasi gar nicht auf Lenkbefehle (auch beim Start schon aufgefallen, nur steuern mit der Bar bringt gar nichts, man muss schon eine Leine gut einen Meter einholen damit der Schirm sich ein wenig Richtung Windfensterrand bewegt, am einfachsten geht starten noch Rückwärts weil er durch die kompakte Form nicht mit dem Tip im Wasser hängen bleibt).

Habe dann versucht den Schirm so zu starten, hat aber nicht funktioniert. Das V (ist eine Clickbar mit tiefem V, optimal passend zum North Neo) ist so hoch, dass anscheinend zu viel Druck auf die Front-Leinen kommen, der Schirm war so einfach nicht mehr vernünftig zu starten (war vielleicht auch grad ein Windloch und somit nicht hilfreich). Bei der nächsten Bö ist der Schirm dann hochgejagt und hat mich vom Board gerissen, war/bliebt dabei aber unsteuerbar. Um die Leinen zu schonen und dem Schirm die Möglichkeit zu geben eventuell nochmal auf die richtige Seite zu drehen habe ich dann ausgelöst.

Zweite Lektion: irgendwas schient nicht zu funktionieren beim Auslösen mit durchgekentertem Schirm. Einerseits hat der Schirm geloopt statt sich einfach aufs Wasser zu legen (wie ich es insbesondere von den 5-Leiner Rebels gewohnt war) und hat mich (hier wohl wieder aufgrund etwas mehr Wind) richtig übers Wasser gezogen. Bodydrag unfreiwillig sozusagen - und natürlich voll vor dem Wind. Nach der Bö ist der Schirm dann zum Glück wieder liegen geblieben, da konnte ich ihn an einer Leine so ausrichten, dass er wenigstens Richtung Land gezogen hat. Nachdem ich in die nächste Bucht getrieben bin wo zumindest auf Wasserhöhe kaum mehr Wind zu fühlen war, hab ich mich dann vom Schirm bis zum Ufer treiben lassen wo es eine Art Stehrevier hat (vielleicht 50 Meter wo man halbwegs stehen kann). Dort konnte ich mich dann zum Schirm hangeln, den auf den Rücken drehen und zum Ufer gehen. Freundlicherweise hat mir ein Windsurfer dann mein Board gebracht, dachte schon ich müsste das irgendwo am Ufer suchen gehen.

Bei der Aktion haben sich da bei mir paar Fragen gegeben, hoffe die kann jemand beantworten:
1. ist das beim Reo in böigen Bedingungen tatsälchlich so, dass der schon mal einfach stallt und wenn's blöd läuft durchs V fällt? (ist mit beim Neo noch nie passiert! - ist allerdings in 9er und somit eher bei mehr Wind im Einsatz)
2. Kann es sein, dass die Bar nicht passt oder das V (bzw. ist es ja eigentlich ein Y) angepasst werden müsste? (bei tiefem V hätte ich vermutlich in einem Windloch die Bar durchwerfen können, bei Y und dem Druck im Schirm schlicht nicht machbar). Und: Tipp wie man durchkentern vermeiden kann?
3. Generell zum Start: ist es bei einem C-mässien Kite wie dem Reo normal, dass der nicht vernünftig zum Windfensterrand geht um dort gemütlich zu Starten? (oder nur eine Gewöhnunsfrage nach Delta-Kites und dem Neo der das wirklich anfängertauglich hinbekommt?)

Tu mich mit dem Schirm bisschen schwer, auch bin ich immer wieder mit dem Board vorne eingespitzelt weil einfach der Zug nach oben fehlt (an der Bar ziehen bringt nichts, ausser Backstall), Springen war selbst in Böen nicht möglich (Schirm bei vollem Speed zurücklenken und voll Bar anziehen hat Null bewirkt, nur der Schirm stand dann tiefer im Windfenster, das kenne ich vom Neo so gar nicht, der springt sich richtig easy). Die Kraft zum Lenken finde ich recht hoch, muss wohl mal die äusserste Anknüpfung versuchen (jetzt Mitte beim Tipp, also ausgewogen zwischen Handling und Steuerkraft).

Kann es sein, dass ich einfach was falsches erwartet hatte und der Schirm halt wirklich nur fürs Waveboard taugt? (um es vorweg zu nehmen: war ja auch der Haupteinsatzzweck zusammen mit dem Foil, aber bei den böigen Bedingungen war Strapless keine Option und Foil als Anfänger schon gar nicht).

Das ich nicht ein Top-Kiter bin ist mir schon klar, aber nach 8 Saison Kiten sollten krasse Fehlbedienungen doch eher ausgeschlossen werden können, irgendwie scheint da die Vermutung nahe, dass irgendwas am Material nicht ganz stimmt (nebenbei: der Schirm reagiert super auf Lenkbefehle wenn er gut angeströmt ist, musste Sinussen ohne Ende um durch die Windlöcher zu kommen, aber der Zug vom Schirm am Trapez fehlt quasi immer und an der Bar muss man dauernd neu justieren weil der Schirm immer wieder aus dem Windfenster fliegt wo wenigstens ein Rutschen mit dem Bidi möglich ist).

Dass Neo und Reo anders sind hatte ich ja erwartet (kann man auch überall nachlesen), aber so ein grosser Unterschied zwischen Wave-Schirmen hatte ich nicht erwartet und das Problem mit durchgekentertem Schirm wollte ich ja gerade vermeiden als ich zu den Matten (Speed 5 / Soul) noch einen Tube geholt habe. Aktion zumindest nach aktuellem Stand der Dinge leider noch nicht geglückt.

handy 30.05.2020 18:28

auf welchem Knoten hattest du die Frontbridles ?

Marc66 30.05.2020 21:38

Standard wie Auslieferung, also kurz angeknüpft damit der Schirm möglichst weit an den Windfensterrand geht - habe ja in Binnenrevieren quasi nur Onshore-Bedingungen, somit bringt der tiefere Stand im Windfenster auf dem 2. Knoten eher wenig.

RobertBS 03.06.2020 14:11

1. Ich habe keine Vergleich zum Neo aber grundsätzlich würde ich nicht sagen, dass der Reo zum Stallen neigt. Wenn der Wind weg ist fällt aber natürlich irgendwann jeder Schirm vom Himmel und vermutlich passiert das auch öfter während du mit größeren Schirmen unterwegs bist.

2. Die Ozone Bar hat ein V, also die Leinen teilen sich direkt hinterm Adjuster. Selbst wenn der Schirm dann mal "durchfällt" kann man mit den gekreuzten Leinen noch (zum Ufer) fahren, schon mehrfach gemacht. Ich fahre selber hauptsächlich den Enduro und finde, dass er schlecht auf vielfach verdrehte Frontleinen reagiert, daher könnte ich mir gut vorstellen, dass eine Bar mit Y auch beim Reo nicht optimal ist.

3. Start am WFR ist eigentlich kein Problem.

(Geringe) Stallanfälligkeit und (einfacher) Wasserstart sind ja an sich wichtig beim Wavekiten und eigentlich eher Pluspunkte vom Reo. Ich empfehle dir eine Bar mit V zu nutzen oder, falls das geht, deine aktuelle Bar dahingehend umzurüsten. Alles andere würde ich auf die Bedingungen, Bedienung und Pech schieben. Bei den böigen Bedingungen würde ich die Bar übrigens nicht versuchen durchzugeben.

Marc66 03.06.2020 18:24

Besten Dank für die Hinweise.
Bei der Klickbar ist die Verstellung vom Y kein Problem, Leine lässt sich einfach aushängen, dann ist es ein V. Werde mal versuchen ob das besser funktioniert.

Seitens Wind war es halt (wie immer) recht böig, die Grösse von 12m war allerdings Standard (paar waren noch mit 10-11er Matten oder Foiler sogar mit 7m Kites unterwegs, paar wenige hatten auch Kites bis 14m was aber in den Löchern auch nicht mehr wirklich was brachte. Mir ist der Kite gleich 2x durchs Y gefallen (das erste mal 2 Tage zuvor nach 10 Sekunden in der Luft, da war allerdings so wenig Wind, dass man ihn nur Rückwärts starten konnte), man muss da schon sehr viel mehr aufpassen als beim Neo der da einfach stehen bleibt, dafür auch schon mal ordentliche Kraftsptizen entwickeln kann (was beim Springen ja ganz nett ist).

Zwischendurch lief der Kite ja ganz schön, war trotz Bidi schon fast ein Waveboard-Feeling (da rupft und zappelt nichts, einfach nur easy rumgleiten). Nur war das eben nicht Standard und beim Höhelaufen hat sehr schnell Druck im Kite gefehlt, ich vermute, dass der Kite einfach etwas mehr Wind braucht oder zumindest ein Board was nicht gleicht untergeht wenn mal etwas Zug im Kite fehlt.

Scheint somit an den Bedingungen zu liegen - hoffe natürlich, dass ich mal einen besseren Tag erwische.

Na denn - auf eine windreiche Saison.
Marc

DieWelle 04.06.2020 10:52

Krass!
Ich hatte Reos von 5 bis 10 m² (V3 und V4). Solche Situationen wie Du kenne ich nicht.
Geflogen bin ich die Reos mit Slingshot- und Cabrinha-Bars mit tiefem V.
Der 10er (V3) ist mir mal runtergefallen, bei zu wenig Wind für den Kite. Ansonsten sind die Reos immer super-stabil geflogen.
Du hattest wohl großes Pech, denke ich.

Grundsätzlich halte ich es nicht für sinnvoll, einen Wave-Kite größer als 9 oder 10 m² zu wählen. In dem entsprechenden Windbereich sind 1-Strut-Kites viel besser.

Der Reo hat wenig Grundzug und lässt sich leicht "abwürgen", wenn man mit dem Board zu viel Druck erzeugt. Daran muss man sich gewöhnen, und mit einem Twintip stelle ich mir das schwierig vor. Für mich war der Reo immer ein super Kite für Wave / Foil, bin nie TT gefahren. Ich mag Kites mit wenig Grundzug für die Welle. Aber die meisten Fahrer mögen eher komfortabler zu fahrende Kites mit stärkerem Grundzug.

Marc66 04.06.2020 13:12

Denke auch, dass das mit den Bedingungen und dem doch eher etwas kleinen Board (135/41 für 80 Kilo bei 12m2 und irgendwas zwischen 7 bis max. 20 Knoten in Böen mit zugleich abweichender Richtung - gemessen wurden 4-18 Knoten wobei der Windmesser nicht optimal steht und auf dem Wasser sicher immer mehr Wind als 4 Knoten war).

Habe den Reo ja eigentlich extra als Foil-Schirm gekauft (1-Strut war mit zu extrem, zumal der Schirm vom Nachwuchs - der liegt jetzt auch schon bei rund 65 Kilo :rolleyes: - auch als Leichtwind-Schirm genutzt werden soll wenn ich den 15er Speed fahre). Bei so böigen Bedingungen war das aber nix für mich als Anfänger (hab das Foil gut 2 Jahre und bin insgesamt noch nicht weiter als paar hundert Meter damit gefahren - dafür stundenlang geschwommen mit vertüdelter Matte :mad:). Waveboard hatte ich extra zu Hause gelassen in der Hoffnung es hat genug Wind fürs Bidi oder eben mau genug fürs Foil, war halt (mal wieder) nichts.

Kurz: bin beruhigt, dass es nicht am Schirm bzw. der Material-Kombi liegt (wie erwähnt: V kann ich ja bei der Clickbar innert Sekunden herstellen, hatte aber keine Lust rumzubasteln beim ersten Tag der Saison mit Wind auf dem Wasser - zuvor hat es ja nicht mal gereicht den Schirm vernünftig aus dem Wasser zu starten).

Ist nebenbei bemerkenswert bei wie wenig Wind der Reo V5 noch oben bleibt, das wäre selbst mit dem Speed 5 nicht merklich besser (eher stressiger wenn der völlig drucklos vom Himmel fällt und als Bonbon mit so wenig Wind kaum mehr zu starten ist - kenne ich wie oben erwähnt von Foilversuchen im letzten Jahr). Habe inzwischen ja auch gemerkt, dass Foil üben für blutige Anfänger bei böigen Bedingungen und deutlich unter 10 Knoten Quatsch ist, aber wenn man die Wahl zwischen wenig und gar keinem Wind hat, ist wenig eben immer noch besser.

Freue mich auf kommende Urlaube wo man mal wieder ans Meer fahren kann, da sind die Bedingungen in der Regel dann doch deutlich besser als wenn ich mal Zeit habe zum Bodensee zu fahren. Muss mal sehen ob "normal" auslösen vernünftig funktioniert, hatte das gar nicht getestet und war dann eben überrascht als mit durchgekentertem Kite so viel Druck nach dem Auslösen vorhanden war und der Schirm sogar geloopt ist (Bar muss sich irgendwo verfangen haben beim Hochrutschen).


Somit eben doch irgendwie ein Fehler vom Fahrer - war ja nicht anders zu erwarten :D

DieWelle 04.06.2020 17:40

Wenn Du schon den Reo gut findest bei wenig Wind, dann solltest Du mal den Naish Boxer testen. Das ist nochmal eine andere Liga :)

Michi(Wremen) 04.06.2020 19:06

Hallo Marc,

vielleicht liegt es ja an der Bar. Mit der originalen Bar, trotz schwachen Windes auf Starkwind getrimmt, steht der Kite bocksteif am Himmel. Sollte der Wind komplett weg sein, ist er mir wirklich schon kerzengrade aufs Wasser gesunken, der Reo ist wirklich perfekt getrimmt. Mir ist er aber auch schon durchgekentert, auslösen war kein Problenm, war aber ja auch kein Wind mehr...
Provoziere die Aktion doch einfach mal mit der originalen Bar,

Grüße Michael

Marc66 04.06.2020 22:09

Da ich schon eine ansehliche Pallette an Kites habe (weil meine 2 Jungs auch ausgestattet sein müssen - und beide liegen knapp unter 65 Kilo und fliegen deshalb fast die selbe Kitegrösse wie ich) möchte ich eher reduzieren statt noch mehr investieren :eek:

Und da ich für jeden Schirm auch eine eigene Bar habe (das macht 4 Flysurfer-Bar für Speeds in 6/8/10/15), 2 Clickbar (9er Neo und 12er Reo) sowie eine Notrh-Trust Bar mir kürzeren Leinen für den 6er Neo ist das Budget auch hier mehr als aufgebraucht :D (zugegeben: den Meisten Kram habe ich Gebraucht und gleich mit Bar zugelegt, neu würde das meine Möglichkeiten deutlich sprengen) ist zur Zeite auch eine zusätzliche Ozone-Bar keine Option (hatte mal eine als die Kids noch ganz klein waren für den 2.5er und 4er Uno, aber die habe ich mit den Schirmen abgegeben).

Somit muss ich mit dem klar kommen was ich habe - und die Clickbar funktioniert in der Regel ganz gut (das die bei Leichtwind etwas klemmt wegen der geformten Leine wo die Bar drüber läuft, damit kann ich mich abfinden und das Gefummel am Barende fürs Trimmen brauch ich eh nicht oft, da ich eher mal auf die nächst kleinere Schirmgrösse wechsle bzw. dsa Board tausche wenn's zu ruppig wird.

Kurz: gut gemeint mit den Ratschälgen mal was anderes zu versuchen, aber aktuell keine Lösung (zudem war der Reo, war einer der Schirme welche ich zum Listenpreis kaufen musste, gerade mal 2 Stunden am Himmel, darf ja nicht daran denken wie viel man da verlieren würde bei einem Verkauf, nachdem mtin Speed 5 in 6m nach 10 Minuten Probeflug an Land bereits unverkäuflich geworden ist bzw. den nicht mal zu 50% vom Neurpeis noch jemand haben will).

Hat sich für mich erledigt, hoffe mal auf "anständige" Bedingungen damit ich den Schirm mit dem Waveboard oder Foil testen kann, dann sieht das eventuell schon wieder ganz anders aus.

Na denn - auf eine windreiche Saison.
Marc

Marc66 08.07.2020 09:03

Kurzes Update: bin den 12er Reo V5 nun mal mit V statt Y (Clickbar, musste nur die Leine aus der Führung aushängen) geflogen. Im Flugverhalten quasi kein Unterschied zwischen Y und V zu merken (Wind zwischen 6 bis 18 Knoten mit Foil - der Schirm fühlt sich jederzeit an wie wenn man bei 6-8 Knoten einen 6er Schirm in der Luft halten will - absolut Null Zug egal wo der Schirm im Windfenster ist). Selbst wenn man den Schirm mit heftigem Sinus dazu überreden will Druck aufzubauen kommt einfach nichts (kein Vergleich mit dem Neo oder den vorher geflogenen 2012er Rebel) - entweder muss ich mich da noch drauf einstellen oder die Kombi Fahrer/Schirm passt hier einfach nicht.

Zum Thema duchkentern: Umstellung von (tiefem) Y auf V hat nichts gebraucht, bin wieder geschwommen. Allerdings hat das V den Vorteil, dass man die Bar in Windöchern durchschmeissen kann oder wenn's gar nicht anders geht sogar mit verdrehten Leinen fliegen kann (Start aus dem Wasser habe ich allerdings nicht hinbekommen) was bei Y nicht geht (durch das Y sind die Leinen so hoch, dass sich der gesamte Schirm zusammenzieht, das ist so nicht steuerbar).

Das "durchfallen" durch die Leinen lässt sich reproduzieren. Der Schirm ist beim Start im Wasser im Zenit (leider bisschen länger als normal, haddere noch zu lange bis das Foil mal startbereit ist), mit einer Bö (mal quasi kein Wind auf Wasserhöhe, dann bis 18 Knoten gemäss Mess-Station) ist er einen Ticken zu weit über dem Fahrer, dann verlieren alle Leinen miteinander die Spannung (so viel, dass selbst beherztes Greiffen in die Backlines nicht mehr hilft um irgendwas zu retten), dann kippt der Schirm ganz leicht auf eine Seite, das Tipp auf der Seite wo er abkippt fliegt leicht rückwärts, die Abströmkante am Tipp bekommt aufgrund der Abwärtsbewegung Wind von hinten bzw. der Oberseite und der gesamte Schirm "kringelt" sich über das abkippende Tipp durch die Front-Leinen auf die falsche Seite. Mal geht das so schnell das man mit schauen kaum mitkommt, mal fast in Zeitlupe.

Ohne Foil was man mit einer Hand festhalten muss zum Start könnte man vermutlich mit sofortigem Greiffen in die Leinen noch was machen, aber die Zeit um sicherzustellen das der Mast im Wasser ist (um nicht Leinen um die Flügel zu bekommen, ist wenig lustig wenn dann ne Bö reinhaut) ist einfach zu lang, da ist die Sache schon gegessen.

Immerhin: der Schirm lässt sich schon bei sehr wenig Wind wieder rückwärts starten (da tut sich der Neo etwas schwerer, der startet dafür auch bei wenig Wind problemlos am Windfensterrand, das kann man mit dem Reo unter 10 Knoten vergessen), allerdings bekomme ich den Rückwärts-Start ohne Bidi an den Füssen nicht hin (auf dem Foil sitzen kann ich nicht, da ist das Heck schon ohne Belastung 30cm unter der Wasser-Oberfläche). Bei büigen Bedingungen scheint die Struktur vom Schirm zu wenig stabil (habe nicht gemessen, dürfte so um die 6-7 PSI im Schirm gehabt haben, ist mühsam zum Pumpen weil der Adapter fürs grosse Ozone-Ventil bei der North-Pumpe dauernd vom Ventil beim Schirm abspringt), der Schirm flattert heftigst in Böen, verdreht sich in sich (beim Tipp dann eben so weit dass der ganze Schirm durchkentert) und macht übel Lärm wenn er einfach im Wind steht ohne Druck mit der Bar aufzubauen (das Tuch flattert in der Mitte vom Schirm).

So wie der Schirm jetzt fliegt, ist das eine Zumutung (egal ob V oder Y), die Standard-Einstellung (Backleines auf der mittleren Schlaufe am Tipp, Frontline auf kurzem Knoten damit er möglichst weit an den Windfensterrand geht) scheint bei den Bedingungen unpassend. Muss mal versuchen den Schirm auf den längeren Knoten zu nehmen damit er tiefer im Windfenster steht, könnte helfen um die extremen Strömungsabrisse zu mindern. Finde zwar die leichten Steuerkräfte nett (Schirm dreht auch phänomenal schnell für einen 12er, auch bei wenig Wind), aber vielleicht müsste ich auch mal auf die Einstellung für höhere Steuerkräfte wählen damit man etwas mehr Power auf der Bar fühlt.

Mal sehen wann ich mal wieder aufs Wasser komme, aber im Moment hab ich mit dem Schirm wenig Lust dazu (ewig Foil zusammenbasteln, dann warten bis es paar Böen mal bis zum Startplatz schaffen um den Schirm starten zu können, dann 5-10 Minuten Startversuche im Wasser um aufs Foil zu kommen und bisschen Fahren (fliegen habe ich noch gar nicht versucht, komischerweise geht das Foil auf dem Wasser auch nur Halb- bis Downwind, keine Ahnung was die Leute da immer erzählen, dass die Dinger Höhe machen sollen wie verrückt) und dann 30-45 Minuten Schwimmen ist einfach nicht mein Ding, das wird mir allmählich zu blöd mit dem Foil und einem Schirm der einfach nicht vernünftig am Himmel bleiben will).

Marc

Kuestenjunge456 08.07.2020 10:28

Ich glaube, Du erwartest zu viel Leichtwindeignung von dem Schirm. Wenn der Wind tatsächlich auf 5-7 Knoten runtergeht, wird der Schirm dir immer ohne Bewegung aus dem Zenith fallen, wenn du nicht gerade in einer Fahrtbewegung bist.

Smeagle 08.07.2020 11:24

Kenne den konkreten Kite nicht, aber zu den Problemen ganz generell: Bei Leichtwind musst Du die Position des Kites aktiv kontrollieren, also frühzeitig Druck auf die Steuerleinen geben, damit er nicht zu dicht an den WFR fliegt und dort drucklos wird! Dafür dann wiederum beim Fahren weniger Druck als üblich geben, damit Du nicht abwürgst. Ist nicht so einfach, Leichtwindtechnik muss man sich erarbeiten. In den Zenith stellen geht definitiv dann nicht mehr. Bewegen oder nach hinten fallen lassen.

Marc66 08.07.2020 13:02

Danke für die Inputs. Denke mal, dass ich seitens Leichtwind nicht der schlechteste Kiter bin (wir haben selten über 10 Knoten, fliege deshalb ja auch Matten wenn diese sich starten lassen - beim aktuellen Pegelstand leider nichts zu machen da man vom Wasser aus starten muss um den Schirm nicht in die am Wasser stehenden Baumkronen zu setzen). Ab 8 Knoten (konstant) komme ich mit Waveboard und 15er Matte zum Fahren und kann bei etwas mehr auch problemlos Höhe machen, dachte dann müsste ein leichter 12er mit Foil eigentlich problemlos gehen, auch wenn zwischendurch der Wind eben deutliche Löcher hat. Andere (gute!) Foiler waren in den selben Bedingungen problemlos mit ähnlichen Kitegrössen unterwegs, bloss dauert das bei denen eine halbe Sekunde zwischen Brett ausrichten und auf dem Foil fliegend davonzufahren, bei mir sind das eher mehrere Minuten in denen der Kite eben macht was er will (und wenn ich mal auf dem Wasser fahre, dann geht es nicht lang bis der Bug einspitzelt, hier dürfte das RL-Foil ruhig bisschen mehr Aufbiegung am Bug haben).

Als der Wind mal bisschen mehr wurde (eben, bis 18 Knoten in den Spitzen) sind die anderen Foiler das Bidi holen gegangen und haben sich mit dem 12er schön rausgeballert (ich flieg da normalerweise 9er, habe da einfach auf dem Foil liegend gewartet bis das vorbei war und habe mit vom Schirm Richtung Ufer ziehen lassen um weniger weit schwimmen zu müssen), das wäre auf dem Foil sicher nicht gut gegangen, weshalb ich schon gar nicht mehr versuchte zu starten.

Mit dem vorherigen (13m) Rebel war das Problem nur, dass der in den Windlöchern nicht mehr startbar war, Böen konnten dem kaum was anhaben (5. Leine um den Kite kenn ich allerdings auch, wenn der mal ganz blöd runterkommt). Mit Matten war es ätzend (die bleiben zwar bei wenig Wind oben, dafür zerlegt es die bei heftigen Böen dermassen, dass man sie nicht mehr gestartet bekommt), zudem hab ich da grossen Respekt wenn der Wind mal wirklich anzieht (war ja die ganze Zeit Gewitter vorausgesagt, wenn man's genau nimmt hätte man ja wegen Blitzgefahr schon gar nicht aufs Wasser gehen sollen).


Hoffe immer noch, dass es mal einfach halbwegs stabile Verhältnisse gibt, ich bin überzeugt dass Ozone Schirme baut die tadellos funktionieren - nur scheinen die grossen Wave-Schirme irgendwie Mühe mit unseren mistigen Binnenland-Bedingungen zu haben. Oder es liegt doch an mir, was natürlich auch nicht die abwegigste Erklärung ist :rolleyes:

Kuestenjunge456 08.07.2020 13:23

Zitat:

Zitat von Marc66 (Beitrag 1398353)
Andere (gute!) Foiler waren in den selben Bedingungen problemlos mit ähnlichen Kitegrössen unterwegs, bloss dauert das bei denen eine halbe Sekunde zwischen Brett ausrichten und auf dem Foil fliegend davonzufahren, bei mir sind das eher mehrere Minuten in denen der Kite eben macht was er will
:

Da wird das Problem liegen. Der Schirm wird bei 5-8 Knoten nicht ohne aktives Bewegen stabil am Himmel bleiben. Dafür ist der Schirm nicht ausgelegt. Das schafft wohl auch kein 3 Strutter in 12m.

DieWelle 08.07.2020 13:41

Bei den von Dir beschriebenen Bedingungen kannst Du einen LEI-Kite vergessen, egal welches Modell. Evtl. könnte ein strutless-Kite funktionieren. Ansonsten: Zeit, sich eine Matte zuzulegen :p
Ich bin ja selbst nicht ganz unerfahren, und ich würde sagen: Bei weniger als 10-11 ktn macht kein LEI-Kite mehr wirklich Spaß (mir jedenfalls nicht), weil man mehr damit beschäftigt ist, den Kite in der Luft zu halten, als mit dem Kiten.
Was bin ich froh, dass ich nie im Binnenland kiten muss :-)

Marc66 08.07.2020 20:48

Ich habe ja Matten (15/10/8/6), aber was nützen die wenn man sie nicht starten kann weil der Wasserstand so hoch ist, dass man sie nicht mal vernünftig auslegen kann - und wenn, dann 3 Meter oben dran riesige Äste von grossen Bäumen sind?

Hatte mir letztes Jahr wegen dem Spot (haben nur diesen einen) einige coole Sessions entgehen lassen müssen, deshalb habe ich mir wieder einen grossen Tube zugelegt. Das funktioniert ja grundsätzlich schon, nur ist es halt ätzend wenn der Schirm dauernd durch die Leinen fällt (etwa 3x in 30 Minuten, mal konnte man noch fliegen, mal musste man halt anhalten und versuchen die Bar in einer Bö durchs V zu schlaufen damit es wieder startbar wird). Mit Foil ist das ganze noch bisschen heftiger, da das Ding erstens viel schneller abhaut als ein Bidi und man zweitens höllisch aufpassen muss keine im Wasser liegenden Leinen um die Flügel zu bekommen (wie erwähnt: ist immer beim Start passiert, da liegt das Board quer zur Windrichtung und wenn der Schirm runterfällt, dann genau auf den Mast wenn der nicht schnell genut unter Wasser ist).

Hilft wohl nur üben, bin demnächst wieder ein paar Tage in Saal (meine Jungs machen wieder einen Kurs bei der Kitemafia), dort war der Wind oft deutlich angenehmer, dafür muss man halt schauen den Mast nicht dauernd in den Boden zu rammen).

Finde das Verhalten vom Schirm halt sehr erstauntlich, fliege schliesslich seit 2012 Tubes an dem Spot und so ätzend war eigentlich noch keiner der Schirme. Hmm - einfach Pech mit den Bedingungen, selber völlig überfordert - oder eben doch zumindest eine Einstellung am Schirm welche das unnötig schwierig macht damit zurecht zu kommen?

Smolo 08.07.2020 20:56

@Marc66
Matten Wasserstart üben? Mit etwas Technik ist das kein großes Problem. Klar ich hätte da auch nicht immer Bock drauf aber in der Not ;-)

Smeagle 09.07.2020 07:55

Entweder Du lernst den Wasserstart mit Matten. Oder Du legst die Matte aus direkt am Wasser und schwimmst dann raus und startest von dort. Ist nicht ganz leicht, wenn man nicht stehen kann, aber geht. Bei schwachen Bedingungen besorg Dir ein Gebläse und fülle den Kite vor, dann geht es leichter auch wenn man schwimmt beim Starten.

Mit Helfern am Strand relativ einfach, aber geht auch ohne im Notfall.

Im Prinzip diese Technik, aber ich hatte immerhin PLatz für die halbe Leinenlänge...

https://www.youtube.com/watch?v=IOEo-etyFd0

Smolo 09.07.2020 12:01

Zitat:

Zitat von Smeagle (Beitrag 1398410)
Entweder Du lernst den Wasserstart mit Matten. Oder Du legst die Matte aus direkt am Wasser und schwimmst dann raus und startest von dort. Ist nicht ganz leicht, wenn man nicht stehen kann, aber geht. Bei schwachen Bedingungen besorg Dir ein Gebläse und fülle den Kite vor, dann geht es leichter auch wenn man schwimmt beim Starten.

Mit Helfern am Strand relativ einfach, aber geht auch ohne im Notfall.

Im Prinzip diese Technik, aber ich hatte immerhin PLatz für die halbe Leinenlänge...

https://www.youtube.com/watch?v=IOEo-etyFd0

Ich hab da einen speziellen Prototyp mit Solar gebaut aber ein Akkupack tut es auch. Das hilft dann zumindest bei Windabdeckung oder beim schwimmenden Launch wenn der Kite vorher nicht vor gefüllt werden kann und auf Land liegt. Ich selbst nutze das aber nur für nasse Kites weil man die aktuelle Matten eigentlich absolut problemlos hoch bekommt in fast jeder Situation.

@marc
Speziell am Ufer kann auch Treibholz/Äste rumliegen daher gleich rausschwimmen und gut ist. Der Horst Sergio hat ein tolles Walter Launch Video gemacht das klappt mit der Technik sehr gut.

Smeagle 09.07.2020 12:28

Zitat:

Zitat von Smolo (Beitrag 1398436)
Ich selbst nutze das aber nur für nasse Kites weil man die aktuelle Matten eigentlich absolut problemlos hoch bekommt in fast jeder Situation.

Ja, man kriegt sie hoch, aber wenn man schwimmend Startet hilft es sehr, weil man direkt hochziehen kann und nicht erst warten muss, in der Zeit treibt man Richtung Ufer und der Kite fängt an zu rutschen, nicht gut. Wenn man stehen kann ist das aber tatsächlich kein Problem. Ich rede hier wie gesagt von der Methode: Kite am Ufer auslegen und dann vom Wasser starten.

Weiterer Vorteil: Wenn der Kite gut vorgefüllt ist, ist das Risiko geringer, dass ein Ohr klappt oder Flattert, wobei sich dabei manchmal Bridles verhängen/verknoten können. Und wenn man alleine vom Wasser startet dann zum Ufer zu schwimmen, während der Kite immer weiter wegrutscht kann sehr, sehr schlecht sein, je nach Platz am Ufer......

Smolo 09.07.2020 16:58

Da bin ich voll bei dir auch wenn ich das Szenario Auslegen + Schwimm noch nicht gebraucht habe. Am Walchensee wäre das ja eigentlich auch nicht notwendig.

Smeagle 10.07.2020 09:04

Zitat:

Zitat von Smolo (Beitrag 1398462)
Da bin ich voll bei dir auch wenn ich das Szenario Auslegen + Schwimm noch nicht gebraucht habe. Am Walchensee wäre das ja eigentlich auch nicht notwendig.

Ich auch nicht, ist einfach eine Überlegung aus der Erfahrung heraus.

Aktuell steht das Wasser am Walchi hintern den Büschen... ;) Ich stehe bis zu den Achseln im Wasser jetzt wenn ich die Leichtwindmatte Starte, die hat 28m Leinen. Und da habe ich schon Probleme, dass es mich leicht wegzieht, da ich so nicht mehr viel Bodenhalt habe... ;) Wenn ein wenig vorgefüllt kein Problem, aber schwimmend denke ich wäre es schon besser, den Kite vorher RICHTIG zu füllen.

sundevit 10.07.2020 12:29

@Marc66 Wegen des Ozone-Ventils vs. North-Pumpe:

Das Problem hatte ich auch, die Lösung ist ein Stück Tesa-Textilklebeband um den Adapter an der Stelle, wo er in das Ozone-Ventil gesteckt wird.

Das ständige "Abpfeifen" war echt nervig!

Übrigens fliege ich auch den Neo mit Klickbar und "V" - geht super, auch mit dem Dice. Nur der große Rebel mag das gar nicht...

Marc66 11.07.2020 11:11

Danke für den Tipp mit dem Gewerbeband. Das könnte was bringen. Das mit auslegen auf dem Wasser ist nicht mein Niveau, bin pro Jahr zwischen 8 und 12 Stunden auf dem Wasser (Arbeit, Familie, fast nur in den Ferien Kiten und in den Ferien auch nur wenn meine Frau die nicht kitet mich mal lässt), da bin ich ja schon froh, wenn ich jeden meiner Schirme problemlos bei guten Bedingungen gestartet bekomme.

Schon bald Ferien (nur Stehrevier wegen der Kids welche es auch wieder versuchen wollen, somit ausser evtl in Saal kein Foil möglich). Mal sehen ob sich der Reo in DK (Thorsminde) wohler fühlt mit einem Bidi.


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