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tinoG 24.01.2021 16:23

Brummel Lock-splice vernähen !?!
 
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Hi Leute

Hab mir letzte Saison 2 Bars, mehrfach segmentiert gebastelt mit DC300, DC301, DC201...total ca 60 splices :rolleyes:

Nun musste ich leider feststellen, wie ich das auch befürchtet habe, dass der lock-splice doch nicht ohne vernähen funktioniert.

Wie auf dem Bild zu sehen, hat sich bei ein paar splices die Leine aus dem splice selbst wieder rausgearbeitet. Das heisst, die ganze Belastung der Leine hängt jetzt im Brummel-lock und wird gar nicht mehr vom Splice aufgenommen :eek:

Die splices waren sauber verarbeitet und auch mit ca 80xDiameter+Ausdünnung genug lang.

Wie vernäht Ihr die Splices (wenn überhaupt)?
Braucht es da spezielle Nähmaschine, oder geht auch die von der Oma? Welches Garn, welche Nadeln, was für ein Stich? Auf was muss man sonst noch achten?

Also ne DC300 vernähen kann ich mir mit einer Zentriervorrichtung auf der Nähmaschine noch gut vorstellen, aber schon bei ner DC201 sehe ich schwarz:-(
Von Hand möchte ich das bei 60 Stk lieber nicht machen ...:rolleyes:

set 24.01.2021 18:20

Ideal wäre eine Nähmaschine bei der du Nadelposition etwas verschieben kannst. Das macht sich dann einfacher genau die Mitte des Tampen zu treffen. Ich habe in meinen Nähfuß zum vernähen der Spleiße von unten mit der Rundfeile ein Führung reingefeilt so das der Tampen nicht mehr verrutschen kann. Geht dann auch bei 201er.

DieWelle 25.01.2021 17:53

Ich bin noch absoluter "Spleiss-Anfänger", von daher Hut ab vor so vielen Brummels :eek:
Dass die ohne Sicherung nicht dauerhaft halten, hätte ich mir schon gedacht (zumindest nicht in Dyneema). Ich nähe bisher immer von Hand, aber in viel geringerer Anzahl.

Smeagle 25.01.2021 18:12

Hmm, muss mal meine ganzen "ungesicherten Locks" kontrollieren, bisher ist mir noch nichts aufgefallen und fliege schon so einige davon.

Die machst Du denn den Spleiß? Der muss schon ganz tief durch und dann die "Hülle" von der Schlaufe her stramm drüber gezogen werden. Da darf kein "slack" sein. Ich behaupte, bisher kein Problem, aber ich muss wirklich mal die anschauen die ich schon länger in Benutzung habe.

tinoG 25.01.2021 22:32

ja ist klar, dass die Leine straff, ohne "Slack" durchgezogen werden muss.

Genau das ist ja das Problem, am Anfang alles tiptop, jetzt nach einer Saison haben sich ein paar davon "rausgearbeitet". Vor allem an den Stellen, welche mit dem Kite geschlauft/gelöst werden...

Brummels hab ich nach diversen Test so gemacht (keine verdrehten Schlaufen):
https://www.youtube.com/watch?v=d0B6tYTVHVM


Eventuell sind ungesicherte Spleiss sogar fast besser...die Schlaufe wird zwar etwas grösser wenn die sich geringfügig lösen, aber der Zug ist immer noch auf dem Spleiss und nicht wie mit dem Brummel-Lock in der Selbstsicherung :rolleyes:

...ich brauch ne Nähmaschine;-)

Jemand ein Tipp für Garn, Nadel, Stichart-weite etc?

Smeagle 26.01.2021 08:51

Zitat:

Zitat von tinoG (Beitrag 1415428)
...ich brauch ne Nähmaschine;-)

Jemand ein Tipp für Garn, Nadel, Stichart-weite etc?

Da ich selbst den Fehler gemacht habe: Achte darauf, dass die ZickZack-Stiche zentriert sind! Weil die Nähfüße mit Kerben für Leinen haben die alle zentriert. Bei meiner Maschine rutscht aber der Fuß sofort zur Seite, wenn ich auf ZickZack stelle. Und eigentlich wollte ich die Leinen schon mit leichtem ZickZack sichern... Geht dann nur "frei Hand". :(

Serafil ist das richtige Garn, Schmetz Universal Nadeln nehme ich dazu. Stichweite für eine Flugleine so etwa 1mm und ~0,5mm ZickZack. Ich nehme Serafil 80 mit einer 70er Nadel und breiteren ZickZack für PigTails und sowas, aber könnte für Flugleinen durchaus noch dünner sein denke ich.

sodamixer 26.01.2021 15:16

gabs schonmal versuche solche Probleme durch Kleber zu lösen? Vermutlich haftet nichts auf Dyneema richtig?

Smeagle 26.01.2021 15:24

Ich hatte eigentlich angenommen, das der Lock selbst schon "genug" hält. Weil ist eigentlich logisch, dass da nicht viel Zug auf den Spleiß selbst kommen kann, wenn vorher schon der Lock ist?

Hat jemand eine Möglichkeit, die Bruchlast zu messen nur mit Lock, also ohne das Ende zu spleißen? Und dann zum Vergleich die Bruchlast mit Lock? Also hält der "Lock" die Last oder trägt der Spleiß signifikant mit die Last?

tinoG 26.01.2021 18:06

Hat jemand nen guten Draht zu Boardway? ;-)...vielleicht haben sie den testaufbau noch:
https://vimeo.com/55526602


Wenn der Brummel-Lock nicht genau 2mal durch die Mitte der Leine gezogen wurde, sehe ich schwarz mit der max. Zugfestigkeit

@smeagle: danke für die Nähtipps

Smeagle 26.01.2021 20:49

Habe mal bisschen gegoogelt und tatsächlich was gefunden.

Der Lock selbst soll nur das "tail", den eingespleißten Teil, fixieren und trägt nur 40..60%. Den Rest soll der Spleiß tragen.

Aber an der Stelle steige ich aus logisch: Der Zug der Leine geht doch gar nicht in den "tail", weil vorher erst der Lock sich bewegen müsste??? Wie soll den der Spleiß dann Zug aufnehmen, wenn vor dem Beginn des Spleiß (in Zugrichtung gesehen) schon keine Bewegung mehr möglich ist, ohne dass der Lock reißt???

Habe ich da einen Denkfehler?

Ich fahre nun schon ziemlich lange mit ziemlich vielen selbst "gelockspleißten" Leinen und noch ist keine Schlaufe gerissen, aber so richtig glücklich macht mich das gerade nicht.

https://www.sailingscuttlebutt.com/2...nked-fatality/

Zitat:

The standard method for forming eyes in hollow braid ropes, like that in question, is a long bury splice, where the tail is about 72 line diameters long. Like a paper finger trap, the harder the rope pulls, the more the herring bone weave contracts on the buried tail.

To prevent the long bury splice from loosening as the rope flops around unloaded, the tail is locked in place at the base of the eye with either lock stitching or a Brummel lock. Neither adds much strength to the splice, and both are intended only to stabilize the splice when unloaded, something all splices can benefit from.

Because there was not enough space for a long bury on each tail, the rigger apparently relied on the Brummel lock alone to carry the load.

This decision was based on the misconception that a Brummel lock actually “locks” the lines together and can carry safely load. In actual fact, a single Brummel (two passes), such as used on Ichor Coal, can hold only 40-60 percent of breaking strength before failing, which it did.

Smeagle 26.01.2021 21:09

Zitat:

Zitat von Smeagle (Beitrag 1415505)
Habe ich da einen Denkfehler?

Ja, war ein Denkfehler: Die äussere Leine unterhalb des Locks wird ja immer voll belastet. NICHT der Zug an der inneren Leine IN der äusseren Leine bringt den Halt sondern nur der Zug auf der ÄUSSEREN Leine. Und die zieht ja immer, von Anfang an. Der Lock verhindert, das die Leine bei wenig Zug auf der äusseren schon vorher losrutschen kann und erst wieder stoppt, wenn genug Zug da ist.

Die Frage ist also nur, wie es sein kann, dass der hier gezeigte Spleiß da soviel "Spiel" hat, genau das sollte nicht passieren.

Und ich muss wirklich dringend meine Spleiße anschauen, die liegen alle im Auto. Und heute beim Snowkiten im Schneegestöber hatte ich nicht den Nerv dazu ;)

tinoG 27.01.2021 14:39

Zitat:

Zitat von Smeagle (Beitrag 1415505)
Der Zug der Leine geht doch gar nicht in den "tail", weil vorher erst der Lock sich bewegen müsste??? Wie soll den der Spleiß dann Zug aufnehmen, wenn vor dem Beginn des Spleiß (in Zugrichtung gesehen) schon keine Bewegung mehr möglich ist, ohne dass der Lock reißt???

sehe ich genau so! sobald der lock mal voll blockiert ist und der spleiss nur minimal spiel hinter dem Lock hat nimmt nur noch der Lock die Kraft auf.
Man könnte gerade so gut die Leine nach dem Lock abschneiden:eek::confused:

(Einfluss von dehnbarem Material ist bei dieser konstellation wohl zu vernachlässigen.)

wallhalla 27.01.2021 15:12

also ich habe schon viel ge-brummelt und da noch keine Probleme gehabt. Bisher hält das alles super.

Wenn ich eh vernähe brauche ich aber keinen Brummel zu machen. Dann einfach einspleißen und vernähen.

Smeagle 27.01.2021 15:41

Zitat:

Zitat von tinoG (Beitrag 1415568)
sehe ich genau so! sobald der lock mal voll blockiert ist und der spleiss nur minimal spiel hinter dem Lock hat nimmt nur noch der Lock die Kraft auf.
Man könnte gerade so gut die Leine nach dem Lock abschneiden:eek::confused:

Ich ziehe tatsächlich den Spleiß maximal durch, so dass der Lock auf der anderen Seite lockt, und ziehe dann die "Hülle" drüber. D.h. der Spleiß müsste schon einige mm rutschen bevor der Lock trägt. Im "Neuzustand". Aber sobald das mit der Zeit weg ist, wäre dann dieser Lock Spleiß ja zunehmend unsicher...

Den Link von mir hast Du gesehen? Die schreiben ohne Wenn und Aber, dass die Last auf dem "Tail" hängt nicht auf dem Lock. Für mich hört sich das aber an, als ob das nur dann stimmt, solange da alles "perfekt" an der richtigen Stelle sitzt...

Smeagle 27.01.2021 15:46

Zitat:

Zitat von wallhalla (Beitrag 1415569)
also ich habe schon viel ge-brummelt und da noch keine Probleme gehabt. Bisher hält das alles super.

Geht mir ja auch so. Bin nur jetzt echt ins Grübeln gekommen... Vielleicht ist das der Grund, warum man bei gekauften Leinen keine Brummel kriegt sondern nur Spleiße mit Sicherungsnaht.

Zitat:

Zitat von wallhalla (Beitrag 1415569)
Wenn ich eh vernähe brauche ich aber keinen Brummel zu machen. Dann einfach einspleißen und vernähen.

Sehe ich genauso. Wenn ich vernähe dann eher keinen Brummel Lock.

Ich vernähe deshalb nicht, weil ich bei meiner Maschine die Nadelposition nicht verstellen kann und keinen Nähfuß mit passender Kerbe habe. Und "freihändig" auf eine 1,2mm Leine die Naht richtig setzen schaffe ich nicht. OK, man könnte auch mit der Hand nähen.... Hmmm....

Aber wenn man das Nähen im Griff hat, dann geht ein normaler Spleiß ja eigentlich auch schneller und einfacher... Ich glaube, ich suche nochmal nach einem passenden Nähfuß...

Tomlutz 27.01.2021 16:36

Sehe es wie wallhalla und hatte bisher keine Probleme mit Brummel-Lock. Hatte sogar eine Weile weder gelockt noch vernäht, was sogar lange gut gehalten hat. Schlaufe löst sich aber doch langsam. - Tom

tinoG 27.01.2021 17:50

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naja, keine Probleme heisst ja nicht, dass es wirklich auch soviel aushaltet wie es sollte oder gedacht ist... ich hab mit meinen 2 Bars auch keine Probleme...bin aber auch ein Fliegengewicht und nur am Foilen...

@smeagle:
Ja, hab den Link gesehen...und im Neuzustand wenn alles schön straff gezogen ist, wird das wohl auch so sein, dass der Spleiss ("Tail") die Kraft aufnehmen wird.


Vermutlich sollte die Idee hinter dem Brummel-Lock folgender sein:
Auch wenn der Lock auf "Block" gezogen ist im unbelastetem Zustand, so wird sich der Spleiss minimal bei Belastung im Durchmesser zusammenziehen, was eine geringfügige Längenänderung ergibt, wodurch der "Brummel-Lock" dann entlastet wird und die Kraft vom Spleiss übernommen wird.
(siehe Gekritzel unten....)

Bei Kiteleinen, mit sehr geringer Dehnung bzw Durchmesser, bin ich mir echt nicht sicher, ob das so funktionieren wird. Jedenfalls wohl kaum, wenn der Brummel-Lock so aussieht wie im Bild von meinem ersten Beitrag...


Schlussfolgerung:
- in Zukunft nur noch Spleissen und vernähen (ohne Lock)
...das Brummel-Lock zeugs is quatsch :rolleyes:

mazZe 29.01.2021 19:07

Zitat:

... "rausgearbeitet". Vor allem an den Stellen, welche mit dem Kite geschlauft/gelöst werden...
Ich vermute, dass genau der zweite Satz das Thema ist. Brummels und Spleiße generell sind ja für Zugbelastung gedacht, wenn man die z.B. ohne Pigtails am Kite ständig "aufschiebt" um die Verbindung zu lösen arbeitet man den Spleiß von hinten auf, da hilft auch die Sicherung des Brummels nicht.

Ich habe mehrere Bars nur mit Brummels und kein einziger hat sich je im Ansatz gelöst. Werden aber auch nie ohne Pigtails am Kite befestigt und die extensions immer an den Schlaufenspitzen aufgezogen.

tinoG 30.01.2021 19:09

Zitat:

Zitat von mazZe (Beitrag 1415821)
wenn man die z.B. ohne Pigtails am Kite ständig "aufschiebt" um die Verbindung zu lösen arbeitet man den Spleiß von hinten auf, da hilft auch die Sicherung des Brummels nicht.

yes...so siehts aus...aber zb auch wen man oft extensions ran/wegmacht...da mach ich keine pigtails dazwischen :D

Smeagle 30.01.2021 21:01

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Ich verwende auch generell Pigtails bei Verbindungen die ich Öffne.

Habe heute mal an den zwei Bars die ich verwendet habe die Spleiße angesehen. Sehe da keinerlei Verschlechterung. Der Bereich um den Lock hat Farbe verloren, denke nach der Bewegung der Fasern dort hat die nicht mehr gut gehalten, sollte unkritisch sein. Den schwarzen Edding den ich zum markieren verwendet hatte sieht man noch ein bisschen.

Ich denke, da ist bei beiden Bars noch keine große Bewegung in den Schlaufen gewesen, die Locks sind nicht "am Anschlag", denke nicht dass sich was bewegt hat.

Fotos sind von zwei verschiedene Bars, auch wenn es ähnlich aussieht.

https://oaseforum.de/attachment.php?...1&d=1612036615

https://oaseforum.de/attachment.php?...1&d=1612036615

tinoG 31.01.2021 01:08

jup sehen gut aus!

Torch 09.02.2021 17:12

Also ich fliege Brummellock-spleiße an 2 Bars seit 7 Jahren. Die Spleiße haben sich kein bisschen geöffnet wie im Foto oben zu sehen. Ich verwende aber auch pigtail an den Enden und habe die Augen an den Spleißen nicht geöffnet oder geschlossen.

Da ich gerade sämtliche Bars nochmal neu mit Leinen ausstatte, finde ich die Disskussion interessant. Ich vermute, das die geöffneten Spleiße durch an und abknüpfen entstehen.

In den 7 Jahren ist mir keine Leine gerissen, ich habe Liros DC 300 für alles benutzt und springe auch Kiteloops damit.

tinoG 10.02.2021 20:39

Die Spleiss müssen sich nicht einmal öffnen...sondern die Gefahr ist, dass der Lock auf Block gezogen wird.

Ich denke die verwendeten Leinen haben auch einen einfluss ob sich der Spleiss bis zum Lock ausarbeitet oder nicht.

Meiner Ansicht nach, eine völlige "Fehlkonstruktion" dieser Brummel-Lock den man nicht Nähen muss.

Ich hab mir jetzt eine Nähmaschine gekauft :rolleyes:

niko12 14.02.2021 13:31

Koennt ihr Info geben, welche Fadenstaerke und welches Fadenmaterial ihr fuer Oberfaden und Unterfaden nehmt
Danke

tinoG 14.02.2021 13:43

Zitat:

Zitat von Smeagle (Beitrag 1415432)
Serafil ist das richtige Garn, Schmetz Universal Nadeln nehme ich dazu. Stichweite für eine Flugleine so etwa 1mm und ~0,5mm ZickZack. Ich nehme Serafil 80 mit einer 70er Nadel und breiteren ZickZack für PigTails und sowas, aber könnte für Flugleinen durchaus noch dünner sein denke ich.

ich selbst habs noch nicht gemacht

Smeagle 14.02.2021 14:13

Zitat:

Zitat von tinoG (Beitrag 1417141)
ich selbst habs noch nicht gemacht

Serfil 80 scheint das dünnste aus der Reihe zu sein, das wußte ich damals noch nicht ;) Aber wenn ich mit den "industriell" genähten Spleißen vergleiche die ich hier habe, müsste das schon passen. Die Stichweite evtl. bisschen größer. Nadel sollte runde Spitze haben um die Fasern nicht zu zerstören, deswegen die Universalnadel. Ich habe mir ein paar Nähmaschinenfüße in China bestellt und werde damit experimentieren, wenn da was brauchbares dabei raus kommt melde ich mich hier wieder. ;)

Smeagle 05.03.2021 18:37

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Hallo,

angeregt durch diese Duskussion habe ich, obwohl ich noch mit keinem Brummel Lock Probleme hatte, mal versucht, wie schwierig "normale", vernähte Spleiße sind...

Ich muss sagen, die gehen schnell und einfach, wenn man die "Ausrüstung" dazu hat. Durch die zwei Schritte nicht schneller, aber das Spleißen selbst ist nicht so ein "Gewürge" wie beim Brummel, ich werde es jetzt immer so machen.

https://oaseforum.de/attachment.php?...1&d=1614966007

Das sind Braidtech SK99 1,3mm/300daN (rot/blau) und 1,7mm/500daN (grau)

Hab mal den letzen Spleiß von dem Leinensatz mitgefilmt, das war also mein 8. vernähter Spleiß überhaupt ;) Ist definitiv ausbaufähig: Prompt war es genau der eine Spleiß, wo ich Schwierigkeiten hatte, mit der Spleißnadel rein zu kommen, hat aber trotzdem noch gut geklappt.

https://youtu.be/DFxQLO3dZ-Q

Gruß,
- Oliver

tinoG 05.03.2021 21:28

ja da wär nur noch die Frage, ob Ende, Anfang oder ganzer Spleiss vernähen :rolleyes: ..
Du hast ja jetzt den Anfang, also beim Auge vernäht. Macht Flysurfer zb auch, bin mir aber nicht sicher ob das gut ist, weil dann ja wieder die Naht und nicht der ganze Spleiss trägt. Selbe Thematik wie beim Brummel-Lock

semo 05.03.2021 21:48

Hallo zusammen,

Ich sichere meine Spleisse immer, in dem ich im Spleissbereich die Leine durch sich selbst ziehe. Haben wir früher oft bei den Galerieleinen im Gleitschirm gemacht.
Es entsteht kein Knoten, der die Leine schwächt. Funktioniert super...man muss nur aufpassen, das man schön mittig durch beide Leinen sticht und das ganze schön glatt streichen. Bei ganz dünnen Leinen nicht ganz einfach.
Am Ende des Videos könnt ihr das sehen. Bis jetzt halten alle meine Leinen.


https://youtu.be/uG65pHULByU?t=1m40s

Gruß
Stephan

Smeagle 06.03.2021 08:14

Zitat:

Zitat von tinoG (Beitrag 1418976)
ja da wär nur noch die Frage, ob Ende, Anfang oder ganzer Spleiss vernähen :rolleyes: ..
Du hast ja jetzt den Anfang, also beim Auge vernäht. Macht Flysurfer zb auch, bin mir aber nicht sicher ob das gut ist, weil dann ja wieder die Naht und nicht der ganze Spleiss trägt. Selbe Thematik wie beim Brummel-Lock

Die Seite beim Auge ist die, die sich "aufschiebt" wenn der Spleiß verrutscht. Und der andere Grund ist, es ist mehr Leine die ohne "störende" Naht gereckt werden kann, ich hoffe dadurch klemmt der Rest besser. Ich habe sogar schon überlegt nur 1/3 oder noch weniger zu nähen.

Smeagle 06.03.2021 08:16

Zitat:

Zitat von semo (Beitrag 1418977)
Hallo zusammen,

Es entsteht kein Knoten, der die Leine schwächt. Funktioniert super...man muss nur aufpassen, das man schön mittig durch beide Leinen sticht und das ganze schön glatt streichen. Bei ganz dünnen Leinen nicht ganz einfach.
Am Ende des Videos könnt ihr das sehen. Bis jetzt halten alle meine Leinen.

Du verlierst dadurch aber Bruchlast. Ich würde sagen, dass ist analog dazu. wenn man beim Brummel die schlaufe durchsteckt und die Verdrehung nicht löst, und diese Stelle bricht beim Lasttest.

semo 06.03.2021 11:27

Zitat:

Zitat von Smeagle (Beitrag 1418985)
Du verlierst dadurch aber Bruchlast. Ich würde sagen, dass ist analog dazu. wenn man beim Brummel die schlaufe durchsteckt und die Verdrehung nicht löst, und diese Stelle bricht beim Lasttest.

So gut wie keine Schwächung. Dort sind die Fasern ja nur einmal verdreht. Das ist ja kein Knoten, der sich zu zieht. Es ist auch anders als beim Brummel lock. Es wirkt schon der ganz Spleiss. Und das bisschen Schwächung ist im Bereich der Materialdopplung

semo 06.03.2021 11:52

Zitat:

Zitat von semo (Beitrag 1418994)
So gut wie keine Schwächung. Dort sind die Fasern ja nur einmal verdreht. Das ist ja kein Knoten, der sich zu zieht. Es ist auch anders als beim Brummel lock. Es wirkt schon der ganz Spleiss. Und das bisschen Schwächung ist im Bereich der Materialdopplung

Um es genau zu wissen, müsste man natürlich mal zerreißen und messen

tinoG 06.03.2021 21:56

Zitat:

Zitat von semo (Beitrag 1418977)
Ich sichere meine Spleisse immer, in dem ich im Spleissbereich die Leine durch sich selbst ziehe.
Stephan

..hmm interessant und so noch nie gesehen. Denke ergibt aber genau das gleiche Problem wie beim Brummel-Lock mit der zusätzlichen unschönheit der verdrehten Leinen.

Zitat:

Zitat von Smeagle (Beitrag 1418984)
Die Seite beim Auge ist die, die sich "aufschiebt" wenn der Spleiß verrutscht. Und der andere Grund ist, es ist mehr Leine die ohne "störende" Naht gereckt werden kann, ich hoffe dadurch klemmt der Rest besser. Ich habe sogar schon überlegt nur 1/3 oder noch weniger zu nähen.

Das "Aufschieben" ist ja nicht das Problem, sondern eine Folge davon. Das eigentliche Problem ist doch, dass der Spleiss ja per definition nur tragen kann, wenn BEIDE leinen (innen und aussen) unter Spannung sind.
Blockiert man nun die Leinen nach dem Auge mit nem Brummel-Lock, Naht, Bostich (oder was auch immer :D )) , dann ist der Rest des Spleiss nicht mehr unter Zug (also innere Leine) und trägt somit auch nicht.
Folglich ist der Teil vom Spleiss hinter der Naht nicht mehr unter Last und wird nur vom vernähten Teil übernommen.

Ich denke die richtige Variante wäre den ganzen Spleiss komplett vernähen. Die Längendehnung kann ja vom Zick-Zack-Stich aufgenommen werden.

@Smeagle: aber schön vernäht ;-) Ich muss erst noch eine Nähvorrichtung Basteln

Soso000 07.03.2021 08:28

Das grundlegende Problem: Sobald der Spleiss rutscht und die Sicherung eingreift, konzentriert sich beim Brummel die Kraft auf den knotenartigen Punkt. Damit erhält man dann m.E. die Last eines Knoten.
Beim Nähen bleibt die Last auf die Länge der Naht verteilt und der Spleiss kann sich wieder fest ziehen. Dafür kann die Naht noch leichter reissen.

Die richtige Lösung scheint einfach das zu sein, was die Industrie üblicherweise macht: Ein langer Spleiss mit einer langen Naht.

Smeagle 07.03.2021 08:45

Zitat:

Zitat von Soso000 (Beitrag 1419031)
Die richtige Lösung scheint einfach das zu sein, was die Industrie üblicherweise macht: Ein langer Spleiss mit einer langen Naht.

Das stimmt, alle "industriell" gespleißten Leinen die ich gesehen habe waren komplett vernäht, meistens sogar über den Spleiß hinaus.

Vielleicht ist die beste Lösung den gesamten Spleiß zu vernähen aber dafür mit größerer Stichweite?

Denke, das Problem ist aber mehr theoretisch.

tinoG 07.03.2021 12:53

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Flysurfer Soul Endleinen:
Ca die Hälfe vernäht:

Ich denke vernähen bis ca 2cm vor dem Ausdünnen wär sinnvoll damit sich ein weicher Übergang ergibt.

Smeagle 07.03.2021 13:17

Zitat:

Zitat von tinoG (Beitrag 1419057)
Flysurfer Soul Endleinen:
Ca die Hälfe vernäht:

Ich denke vernähen bis ca 2cm vor dem Ausdünnen wär sinnvoll damit sich ein weicher Übergang ergibt.

Danke, recht ähnlich zu meinen. Aber weniger Stiche und auch weniger stark verlockt. Ich denke, ich mache in zukunft größere Stickweite und wirklich nur 2 oder 3 Stiche Rückwärts. Ich WOLLTE nur 2..3 Stiche Rückwärts machen, aber habe dann doch meistens mehr und dort ist die Leine dann schon spürbar etwas dicker, sieht man auch im Foto oben.

Soso000 08.03.2021 07:07

Ich hatte eine Zeit mal kurze Spleisse verwendet, aus Faulheit und aus Neugier. Meistens reisst die Naht (hochfeste Dyneemaschnur) irgendwann, aber der Spleiss hält, wenn er ein gewisses Alter übersteht. Von der Logik würde ich sagen, dass man die Ränder vielleicht nicht unbedingt nähen soll. Ansonsten wäre um so länger und enger, um so mehr Kraft kann die Naht aufnehmen. Die Störung vom Spleiss sollte eigentlich keine grosse Rolle spielen, weil der Spleiss beim ordentlichen Arbeiten und Festziehen vorher:) seine Struktur erreicht haben sollte, Nahtspannung sich ausgleicht und die Kraftaufnahme der dünnen Schnur vergleichsweise winzig ist.
Aber letztlich ist die Naht meisten nicht entscheident, wenn der Spleiss gut ist also lang ist.

Versagen war übrigens immer direkt beim Starten bei böigen Wind, wenn den Kite geschüttelt hat. In keinem Fall beim Fahren.

Smeagle 08.03.2021 08:30

Zitat:

Zitat von Soso000 (Beitrag 1419103)
Ansonsten wäre um so länger und enger, um so mehr Kraft kann die Naht aufnehmen.

Die Naht soll eigentlich keine Last aufnehmen, die soll nur den Spleiß in der Position halten!?

Wobei mir beim Lesen aufgefallen ist: Vermutlich sollte man den Spleiß einmal ordentlich (50kg?) belasten, BEVOR man ihn vernäht. Ich ziehe ihn maximal mit Fingern/Fingernagel lang, aber das ist ja kein Vergleich zu den Maximalkräften die wirken können.

Macht "man" das so und ich habe es nur nicht gewusst? War in keinem Tutorial erwähnt. Wäre eigentlich sehr logisch für mich das man das machen SOLLTE.

Zitat:

Zitat von Soso000 (Beitrag 1419103)
Versagen war übrigens immer direkt beim Starten bei böigen Wind, wenn den Kite geschüttelt hat. In keinem Fall beim Fahren.

Wäre auch meine Erwartung, der Spleiss verrutscht ja nicht durch Last sondern durch Bewegung mit wenig/ohne Last (Wechsel).


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