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Juppl 04.04.2020 16:29

Allgemeine Fragen zum Sandwich
 
Gleich als Erstes: Ich hoffe wir sind uns einig, das auf jedes vernünftige Sandwich Salat gehört, auch wenn so manche Fluggesellschaften der Meinung sind, man könne ihn durchaus mit mehr Mayonnaise kompensieren! :rolleyes:

Nee, mal Butter bei die Fische, was mich eigentlich interessiert, sind ein paar allgemeine Dinge zum Thema Sandwich-Laminate.
Ich lese hier ja immer mal wieder, vor allem bei Waveboards und Foilboards, dass man bei gewissen Kernen ein Sandwich machen sollte, um z.B. Druckstellen zu vermeiden (Das "klassische" EPS-Airex Sandwich wäre da so ein Fall).
Jetzt stellen sich mir ein paar Fragen:
Welche Bestandteile sind genau das "Sandwich" (Wenn man das so sagen kann :confused: )
Wie sollte der Lagenaufbau in etwa sein (eher nur die Verhältnisse betreffend)
Welche Eigenschaften sind für das Sandwichmaterial besonders wichtig (im Bezug auf die Anwendung im Boardbau)
Dient das Sandwich primär dem Trittschutz oder ist es auch für andere Eigenschaften verantwortlich (Sandwich nur auf der Oberseite?)

Ich hab echt keine Ahnung, will aber gerne verstehen warum ich es auf die eine oder andere Art und Weise bauen sollte.

Beispiel ist folgender Aufbau vom Kern nach außen und symmetrisch:
EPS-Kern
Eine Lage leichtes Glasgewebe
Airex 3mm
Restlagen Glasgewebe

Ist mein Sandwich jetzt das Glas-Airex-Glas und der Kern nur Formgebend?
Was für eine Aufgabe übernimmt dann aber die innere Lage Glas (wegen Abstand zur Außenlage und desshalb dichter an der neutralen Faser (Phase?)
Wenn das Glas jetzt aber nicht wichtig ist, wo ist dann mein Sandwich?
Wie steht es mit dem Sandwich um die Rails, welche Aufgabe übernimmt es da?

Wie man sieht, ich hab's noch nicht gerafft :D
Schönes Wochenede euch Kellerkindern ;-)

PS: Und da haben mal alle frei und nix los im Selbstbau-Bereich. Naja, ich hoffe mal das wird noch besser :cool:

wolfiösi 05.04.2020 08:16

...
 
falls du selber ein sandwich board bauen willst kann ich dir sagen:
überleg dir das 10 x

ich baue grad mein 6. sandwich board (bisher 1 sup 4 windsurf boards in
sanwich, erstes 1988) es wird ein windsurf foilboard.
und ich kotze. es ist wirklich nicht einfach, und es ist sau viel arbeit....
lockerst 3 mal so viel arbeit wie ein normal laminiertes board.
und du hast jede menge chancen, mit einem arbeitsgang alles kaputt
zu machen...

DAS sandwich ist die kombintion von allem was am kern liegt du schreibst
das schon richtig.

hier die seite ist schon älter, aber da wird recht gut geschrieben, wie das funktioniert:
http://www.wstech.de/wshp/main_sb.htm

bei andy haitz sieht man ein par schnitte durch boards, so sieht das
aus wenn es ein absoluter profi macht, mit kiteboards:
https://ahcustoms.ch/

lg wolfgang

Juppl 06.04.2020 13:05

Moin Wolfgang,
Zitat:

Zitat von wolfiösi (Beitrag 1389306)
falls du selber ein sandwich board bauen willst kann ich dir sagen:
überleg dir das 10 x

Tja, da bin ich mir ja selber nicht sicher, ich wollte überhaupt erstmal verstehen worauf es bei einem gut gemachten Sandwich drauf ankommt.
Klar, Andy ist da eine andere Liga, und man kann sicher viel Lernen. Jetzt Frage ich mich z.B. aber genau bei seinem Aufbau: Warum das Carbon-UD unter das Airex und das Glas dann drüber?

Aber danke für Infos, da hab ich schonmal was zum drüber nachdenken :D

Grüße,
Julian

leeoo 07.04.2020 13:44

Zitat:

Zitat von Juppl (Beitrag 1389453)
Moin Wolfgang,
Warum das Carbon-UD unter das Airex und das Glas dann drüber?

Ohne es genau zu wissen... wäre meine Logik:
Die Fasern unter und über dem Airex bilden zusammen mit dem Airex einen kompletten Faserverbundaufbau. Kommt Druck von oben aufs Board (Ferse will sich eindrücken nach einem Sprung...) hast du eine Zugspannung auf der unteren Gewebelage die dann genau das eindrücken verhindert. Ohne diese Lage könnte sich viel leichter eine Delle bilden weil es kein Gewebe gibt, die der Zugspannung entgegentreten könnte.
Und für die Stabilität des gesamten Boards ist es unerheblich ob die eine Gewebelage über oder unter dem Airex liegt.

Bastelwikinger 07.04.2020 17:10

genau richtig.

Immer überlegen wo Zug und wo Druck ist und welche Werkstoffe welche Eigenschaften haben.
Beim Doppelsandwich muss hier z.B. das Carbon unter das Airex, also unsichtbar.

Betrachtung:
Doppelsandwich musst du immer für die jeweilige Betrachtung in Einzelsandwiche zerlegen.

Praxis:
Es hilft ungemein auch mal ein Probe Sandwich zu bauen und zu zerstören, z.B. mit einer 2cm Styrodurplatte und Glasgewebe oder einem 4mm Pappelsperrholz. Da merkt man was Sandwich bringt im Vergleich zu den Einzelwerkstoffen.
Das glaubt am Anfangs gar nicht.

Zum Brett Selbstbau: Fang nicht mit Doppelsandwich an. Nie.
Keep it Simple für die ersten Versuche. Surfbrett/Directional/Wellenreiter z.B. extrudiertes EPS mit Glas in normalem Handauflegeverfahren.


zu Nebenfragen:
Rails: du brauchst das Doppelsandwich nicht bis um die Rails ziehen. Durch die Krümmung hast du schon einen Stabilitätsgewinn. Und wenn du die Rails möglichst weit doppelst (herumziehst) hast du sehr robuste quasi unzerstörbare Rails.

Juppl 08.04.2020 18:36

Zitat:

Zitat von leeoo (Beitrag 1389468)
Kommt Druck von oben aufs Board (...) hast du eine Zugspannung auf der unteren Gewebelage die dann genau das eindrücken verhindert.

Ok, das klingt auf jeden Fall schon mal Logisch. Ich Frage ich mich natürlich warum es dann nur UD ist, aber das hat sicher etwas mit vielen Versuchen und Leichtbau zu tun, denn beim Drauftreten mit der Ferse entsteht ja ein gleichmäßiger Druck (und damit Zug auf der Unterseite) in alle Richtungen und etwas Multiaxiales wäre dann doch eigentlich die bessere Wahl? Schließlich würde dann der Abdruck einer Ferse eher einen länglichen Abdruck ergeben, da Quer zum Board eine Versteifung vorhanden ist.

Zitat:

Zitat von Bastelwikinger (Beitrag 1389467)
Immer überlegen wo Zug und wo Druck ist und welche Werkstoffe welche Eigenschaften haben.

Bedeutet das also, das an dieser Stelle das Mischen von Glas und Carbon wieder in Sinnvoll genutzt werden kann?
Das Carbon und Glas mehr oder weniger "gleich schlecht" mit Druck umgehen können, gilt für die Oberseite immer das gleiche: Viel hilf viel, egal ob Carbon oder Glas? Und nur sobald ich Zugbelastungen habe ist Carbon von Vorteil?

Zitat:

Zitat von Bastelwikinger (Beitrag 1389467)
Zum Brett Selbstbau: Fang nicht mit Doppelsandwich an. Nie.
Keep it Simple für die ersten Versuche. Surfbrett/Directional/Wellenreiter z.B. extrudiertes EPS mit Glas in normalem Handauflegeverfahren.

Guter Tipp, in allzu naher Zukunft sollte bei mir aber auch kein Sandwich Board anstehen, hab noch mit TT, Foil und 'nem Foilboard in herkömmlicher Bauweise genug auf dem Zettel. Ich bin einfach nur interessiert :D

Aber nochmal an die Frage zum Sandwich-Material: Wann Airex und wann Kork?
Ich stelle mir jetzt einfach mal vor, das ist dann eine Frage des Boardgefühls. Kork dämpft sicher etwas besser als das harte Airex, Kork also die Wahl für ein weicheres und komfortableres Board.
Aus der Warte der Trittfestigkeit würde sich doch Stirnholzbalsa noch ganz gut eignen, oder?

Langsam wird's interessant :-)

handy 08.04.2020 19:58

Zitat:

beim Drauftreten mit der Ferse entsteht ja ein gleichmäßiger Druck (und damit Zug auf der Unterseite) in alle Richtungen und etwas Multiaxiales wäre dann doch eigentlich die bessere Wahl?
UD muss ja nicht zwingend bedeuten dass es nur in 0° Richtung liegt.

auf der Homepage steht ja auch
Zitat:

UD carbon fibres, which are optimized
in there orientation to make a solid but flexy board

Juppl 08.04.2020 20:48

Zitat:

Zitat von handy (Beitrag 1389601)
UD muss ja nicht zwingend bedeuten dass es nur in 0° Richtung liegt.

:o Kommt davon, wenn man zu eingefahren in der Denkweise ist...


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