Hydrofoil aus Holz
 

Hallo zusammen,
ich würde gerne ein Hydrofoil bauen aus Holz. Ich weiß wie ich die Biegelasten manage, aber bin mir nicht sicher wie ich das Holz vor Wasser schütze. Wenn ich ein zerlegbares baue, dann könnte doch an den Stößen und Schraubverbindungen Wasser eindringen, oder ist Bootslack so fest, dass er sich auch am Stoß nicht abnutzt?

und wie machst du das mit den Biegelasten?

alle Teile entsprechend dick machen?
war ja nie die Rede davon, dass es gut funktionieren soll ;-)

du kannst `mit Holz` als Baumaterial arbeiten, aber nicht primär `aus Holz`.

Du kannst z.B. einen Flügel aus Paulownia oder Pappelsperrholz* shapen und dann mit mehren Lagen Glas oder Kohlegewebe laminieren. Tragend ist dann aber die Gewebeschicht, nicht das Holz. Und der `Mast` muss auch sehr steif werden, das geht nur mit Kohle, Glasgewebe oder aus Alu, Titan.

Die Verbindungen muss du aus Vollalu fräsen oder mit Gewebeverstärkungen modelieren. Da geht gar nix mit Holz, oder es wird riesig voluminös und klobig.


Die Kräfte die auf diesem Flügel und den Mast wirken sind hoch. IMHO zu hoch um schlanke Profile in Holz zu verwirklichen.


*Wenn man Flügel, Schwerter, Steuerruder oder Finnen in Holz shaped sind die Sperrholzlagen mit dunkeler Verleimung sehr hilfreich um das Profil gleichmässig hin zu bekommen. Deshalb hab ich gerne Pappel- oder Birkensperrholz genommen.

DD Lack ist recht wiederstandsfähig. Ich habs ein mal ausprobiert und fand es recht anspruchsvoll, da man es nicht so gut wie Epoxy schleifen und polieren kann weil recht zäh. Blasen wegzubekommen war recht schwierig. Wenn du da Erfahrung hast, ist das sicher aber das einfachste.
Andernfalls würde ich, da Du ja offensichtlich kein Glas für die Festigkeit benötigst, einfach eine Lage 160er und 50er Glas nehmen.
Vorher vielleicht mit angedicktem Harz das Holz verspachteln und das Gewebe gleich drauf. Dann schleifen und ggf, noch mal mit Harz lackieren.
Folie drüber und "ausquetschen" geht auch gut, dann hasst du nach dem Aushärten keine Gewebetextur.
Vorteil ist hier eine höhere Schlagfestigkeit.

Wenn Du meinst garkeinen Schutz zubrauchen einfach nur Harz.

PS: mich würde sehr interessieren, wie du die Kräfte kalkulierst. Nicht Mast aber Flügel.
Auf dem Kiteforum hat es in den Frühzeiten den ein oder anderen geben, der Holzflügel gemacht hat und die sind teils gebrochen.
Auf den Fotos sah es so aus, als ob die Lagenverhaftung des verwendeten Sperrholzes versagt hat.
War grobes Kiefernsperrholz nicht Buche.

Mit den Lasten bei statischem Flug hätte ich weniger Bauchschmerzen.
Viel kritischer finde ich Stürze in denen zB kurze Lastspitzen oder Torsionen auftreten.

Gruss Dirk

Welches Kiteforum meinst du genau?

Das Bild habe ich mal in Mirns gemacht…

Erinnert mich an einen Beitrag im Surf-Forum, wo jemand ein Styropor Modell Flugzeug laminieren wollte, um ein Foil daraus zu machen ;-):-D

Das ist aber das DIY Foil von Clearwater. Das hat einen Holzkern und wird mit Glas überzogen. Diesem Thread entsprechend also nur "mit" Holz und nicht "aus" Holz.

das kommt aus meiner Sicht ersteinmal extrem auf die Größe des Flügels an.

Ich habe in der Vergangenheit Fusleages mit Holzkern mit etlichen Lagen triax Carbon gewickelt gebaut. Selbst diese habe ich mit großen Wingfoilflügeln beim Springen zerbrochen. Die Lasten die in Torsionsrichtung beim landen auf der Fuselage sind sind brutal! Das wird mit Holz nix wenn man mich fragt. Zumindest nicht mit Flügeln jenseits der 60/70 cm Spannweite. Da ist ein einfaches vollaluminium Vierkantprofil (siehe Gong) einfacher.

Einen Flügel habe ich gerade mit einem XPS Kern gebaut. Und zwar einen großen Pumpflügel mit 116cm Spannweite. Der ist mit 7 Lagen Verstärkungen in der Mitte und flächig (jeweils oben und unten identisch)
300g biax Carbon/Aramid
300g Glas biax
160 Glas Biax

zu weich. Der braucht mehr Lagen um hinreichend steif zu werden.

Da ist Holz als Kern denke ich eher möglich/sinnvoll.

Nun kommt es natürlich drauf an was man als Holzkern für den Flügel verwendet. Holz gibts ja bekanntlich von Balsa bin Bankirai.
Entsprechend müssen die Lagen aussen herum berechnet werden.

Aber auch hier, nur lackiertes Holz zu verwenden - das denke ich geht nur bei sehr kleinen Flügeln gut.

Ich stell mir immer vor, ich müsste den Flügel mit den Tips auflegen und mich im Bereich der Fuseaufnahme mit vollem Gewicht draufstellen und auch drauf rumhüpfen können. Wenn das geht dann hält der Flügel potentiell.