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Hinkebein 15.10.2006 14:25

Nobile Skimboard
 
Hallo zusammen,

wozu sind Skimboards gut? Wozu ein direktionales Board ohne Fußschlaufen fahren dachte ich mir am 23.09.2006, als wir bei Willi von Element Sports in Rosenheim standen und darüber diskutierten, ob wir eines dieser Teile zum Testen mit in Urlaub nach Wadi Lahami nehmen sollten. Denn wie heisst es so schön: Wenn es Dir langweilig wird, lass einfach ein paar Hilfen weg - in diesem Fall eben die Fußschlaufen.

Wir sind dann mit 6 Boards bewaffnet in Urlaub geflogen. Thomas und ich fahren Boardtechnisch eine ziemlich extreme Strategie. Wir beide habe jeweils ein 115er Nobile 555 Board und ein Nobile EXT (einmal in XL und einmal in XXL). Außerdem hatte Ross ein Board für Virginie (die Freundin eben) bestellt. Wir habe uns für ein 126er Nobile 666 entschieden. Außerdem wollten wir letztendlich auch noch das Skimboard probieren.

Wir fährt sich nun so ein Skimboard? Kurz gesagt, eigentlich erstaunlich gut (dafür das keine Schlaufen drauf sind meine ich).

Ich hatte zunächst Sorgen, das ich mit meiner Behinderung (gelähmtes linkes Bein) erst gar nicht zum Fahren käme, diese erwiesen sich allerdings als vollkommen unbegründet. Ein Fehlversuch und danach war der Start kein Problem mehr. Zunächst bin ich nur Straßenbahnhalsen gefahren und entsprechend Faky (die Nose hinten, keine Ahnung wie man Faky schreibt) wieder zurück, später wurde ich etwas mutiger und versuchte mich im Halsen, was allerdings in der Regel beim Fußwechsel mit einem Sturz endete.

Nun zu den Fahreigenschaften:
Bemerkenswert ist die großartige Haftung auf den Standflächen. Ohne diese wäre das Losfahren deutlich komplizierter. Das Board ist ein absoluter Frühgleiter und kann locker mit der Door mithalten (gemessen an Fahrer/-innen von <60kg). Es macht deutlich mehr Spass als langweiliges Cruisen mit großen Boards. Ich würde bei meinen Bedürfnissen schätzen, das es sogar ca. 1 Knoten früher losgeht. Auf jeden Fall kommt man bereits ins Gleiten, wenn der Schirm gerade mal oben bleibt (mit Bewegen, nicht im Stillstand). Das Fahrgefühl ist auf Grund der fehlenden Fußschlaufen gewöhnungsbedürftig (was aber sehr schnell geht), wenn man dann drauf steht zieht das Board excellent Höhe und ist nicht zu loose. Auch Faky (ich habe immer noch mein Schreibproblem) hat es noch ausreichen gutes Höhelaufeigenschaften.
Bei Stürzen ist das Brett in der Regel ziemlich weit weg, weil es so gut gleitet und das leider auch ohne Fahrer.

Zunächst hatte ich anfangs Probleme einen sicheren Stand zu finden. Das vordere Bein (das mit Lähmung) ist immer weggerutscht. Als diese Hürde jedoch genommen war, fühlte ich mich bei Leichtwind sehr wohl. Im tiefen Wasser ist der Start problematischer als im stehtiefen Bereich, aber auch das lernt man relativ schnell.

Das Boardgefühl wird auf diesem Board eindeutig geschuld und verbessert und sobald der Wind zulegt und man wieder auf sein Standardbrett umsteigt, merkt man die verbesserte Koordination deutlich.
Selbst bei zunehmenden Wind, ja sogar bei Überpower, bleibt das Nobile Skimboard,dank der variablen Fußposition, jederzeit gut kontrollierbar, auch wenn man hier normalerweise wieder auf ein kleineres BiDi wechselt (ich zumindest, aber Heimkommen muss man ja schließlich trotzdem, deshalb finde ich es wichtig, das dies mit dem Skimboard geling).

Leider (oder auch nicht) hatten wir nicht genug schwachen Wind, um dem Board tiefer auf den Zahn zu fühlen, aber das wird sich wohl ändern, da ich es mir gekauft habe. Das ewige Cruisen mit großen Board bei Schwachwind wird mir nämlich zu langweilig auf Dauer.

Hier noch einige Ergänzungen:
- Das Board besitzt 4 Finnen, deren Schauben vollständig verseknt werden.
- Eine Leash (zumindest die Rollieash) wird nicht funktionieren, da diese das Board beim Start weg dreht und so das Losfahren unmöglich macht.
- Die Bewegung auf dem Board (ändern der Fußsstellung während der Fahrt) gelingt nur, wenn gerade kein Zug auf den Leinen ist.
- Die Verarbeitung ist, wie ich es von Nobile nicht anders gewohnt bin, sehr gut.
- Die Standfläche ist sehr griffig und bietet guten Halt.
- Das Gewicht des Brettes liegt bei ca. 2,2 kg und ist damit im erträglichen Rahmen.

Mein Fazit:
Für mich ist das Skimboard von Nobile ein Spassbrett für Schwachwindtage, an denen mich das ewige Cruisen mit großen Brettern und Schirmen langweilt.
Außderdem hat das Board einen therapeutisch wertvollen Nebeneffekt. Die Koordination wird geschult und das Boardgefühl verbessert. Dadurch kommt auch an Schwachen Tagen keine Langeweile auf. Es wird für mich eine Ergänzung zu den beiden bereits vorhandenen Brettern sein, diese aber keinesfalls ersetzten. Im nächsten Urlaub werde ich mal versuchen, wie ich in der Welle damit klar komme.


Gruß,

Hinkebein
(der Name ist Programm)


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